Eine kurze Selbstberichtsskala wurde entwickelt, um alltägliches Leistungsversagen zu bewerten, das direkt oder primär aus kurzzeitigen Störungen der anhaltenden Aufmerksamkeit resultiert (attention-related cognitive errors-ARCES). Es wurde festgestellt, dass die ARCES mit einer direkteren Messung der Neigung zu Aufmerksamkeitsfehlern (Mindful Attention Awareness Scale – MAAS) und mit Fehlern bei einer bestehenden Verhaltensmessung der anhaltenden Aufmerksamkeit (Sustained Attention to Response Task – SART) in Verbindung steht. Obwohl die ARCES und die MAAS hoch korreliert waren, ergab die strukturelle Modellierung, dass die ARCES direkter mit den SART-Fehlern und die MAAS mit den SART-RTs zusammenhängt, von denen angenommen wurde, dass sie die Aufmerksamkeitsaussetzer, die zu SART-Fehlern führen, direkt widerspiegeln. Somit scheinen die MAAS und die SART-RTs Aufmerksamkeitsschwächen direkt widerzuspiegeln, während die ARCES und die SART-Fehler die Fehler widerspiegeln, die diese Schwächen vermutlich verursachen. Die Neigung zur Langeweile wurde ebenfalls mit dem BPS als eine separate Folge der Neigung zu Aufmerksamkeitsfehlern bewertet. Obwohl der ARCES signifikant mit dem BPS assoziiert war, wurde dieser Zusammenhang vollständig durch den MAAS erklärt, was darauf hindeutet, dass Leistungsfehler und Langeweile separate Folgen von Aufmerksamkeitsfehlern sind. Eine Tendenz zu sogar außerordentlich kurzen Aufmerksamkeitsaussetzern in der Größenordnung von Millisekunden kann weitreichende Folgen haben, nicht nur für die sichere und effiziente Ausführung von Aufgaben, sondern auch für die Aufrechterhaltung der Motivation, bei diesen Aufgaben durchzuhalten und sie zu genießen.

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