Aeromonas hydrophila
STOFFSICHERHEITSDATENBLATT – SCHÄDLICHE STOFFE
Abschnitt I – SCHÄDLICHER STOFF
NAME: Aeromonas hydrophila
SYNONYM ODER CROSSREFERENZ: Aeromonaden
CHARAKTERISTIK: Gramnegative kleine Stäbchen, polare Geißeln, fakultativ anaerob, Exotoxine
Abschnitt II – GESUNDHEITSGEFAHR
PATHOGENIE: Gastroenteritis, Wundinfektionen (Cellulitis), Septikämie, Augen- und Atemwegsinfektionen, Lungenentzündung und Harnwegsinfektionen; häufiger Erreger bei kaltblütigen Meeres- und Süßwasseramphibien und Reptilien (Rotbeinigkeit bei Fröschen); auch bei Vögeln
EPIDEMIOLOGIE: Weltweit; besonders in der Nähe von Süßwasserquellen; das Auftreten schwerer menschlicher Erkrankungen nimmt zu, und viele Isolate werden wahrscheinlich fälschlicherweise als coliforme Bakterien diagnostiziert
HOSTBEREICH: Menschen, Amphibien, Fische, Reptilien, Vögel
UNSCHÄDLICHE DOSIERUNG: Unbekannt
ÜBERTRAGUNGSWEISE: Fäkal-orale Übertragung; Kontakt mit kontaminiertem Wasser, Lebensmitteln, Erde, Fäkalien; Verschlucken von kontaminiertem Fisch oder Reptilien
INKUBATIONSZEIT: Nicht eindeutig identifiziert
KOMMUNIKABILITÄT: Wird in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragen
Abschnitt III – VERBREITUNG
RESERVOIR: Salz- und Süßwasser, Boden, Abwasser
ZOONOSIS: Keine
VECTOREN: Keine
ABSCHNITT IV – VIABILITÄT
WIRKSTOFFUNTERSUCHBARKEIT: Empfindlich gegen Cephalosporine mit erweitertem und breitem Spektrum, Aminoglykoside, Carbapeneme, Chloramphenicol, Tetracyclin, Trimethoprim-Sulfamethoxazol und die Chinolone
WIRKSTOFFRESISTENZ: Resistent gegen Penicillin, Ampicillin, Carbenicillin und Ticarcillin
DESINFEKTIONSMITTELUNBESTÄNDIGKEIT: Empfindlich gegen viele Desinfektionsmittel – 1% Natriumhypochlorit, 70% Ethanol, 2% Glutaraldehyd, Jod, Phenole, Formaldehyd
PHYSISCHE INAKTIVIERUNG: Empfindlich gegenüber feuchter Hitze (121°C für mindestens 15 Minuten) und trockener Hitze (160-170°C für mindestens 1 Stunde)
ÜBERLEBEN AUSSERHALB DES HOSTES: Überlebt gut in natürlichen Wasserquellen und im Boden
Abschnitt V – MEDIZINISCHE BEHANDLUNG
ÜBERWACHUNG: Auf Symptome achten
ERSTE HILFE/BEHANDLUNG: Flüssigkeitsersatz und Antibiotikatherapie nach Bedarf
IMMUNIZIERUNG: Keine
PROPHYLAXIS: Wird normalerweise nicht verabreicht
ABSCHNITT VI – LABORGEFAHREN
LABORISCH ERWORBENE INFEKTIONEN: Bisher keine gemeldet
QUELLEN/SPECIMEN: Fäkalien, Urin, Blut, Sputum, Galle
Hauptgefahren: Verschlucken, versehentliche parenterale Inokulation, direkter Kontakt mit Schleimhäuten
SPEZIELLE GEFAHREN: Natürlich oder experimentell infizierte kaltblütige Tiere
ABSCHNITT VII – EMPFOHLENE VORSICHTSMASSNAHMEN
HALTUNGSVORSCHRIFTEN: Praktiken der Biosicherheitsstufe 2, Containment-Ausrüstung und -Einrichtungen für alle Tätigkeiten, die mit bekannten oder potenziell infektiösen klinischen Materialien und Kulturen verbunden sind
PROTECTIVE KLEIDUNG: Laborkittel; Handschuhe, wenn direkter Kontakt mit infektiösen Materialien unvermeidbar ist
Weitere Vorsichtsmaßnahmen: Gute persönliche Hygiene und häufiges Händewaschen
Abschnitt VIII – INFORMATIONEN ZUR HANDHABUNG
VERSCHMUTZUNGEN: Aerosole absetzen lassen; Schutzkleidung tragen, Verschüttetes vorsichtig mit saugfähigem Papier abdecken und 1%iges Natriumhypochlorit auftragen, dabei am Rand beginnen und sich zur Mitte hin vorarbeiten; vor dem Aufwischen ausreichende Einwirkzeit (30 min) einhalten
ENTSORGUNG: Vor der Entsorgung dekontaminieren; Dampfsterilisation, chemische Desinfektion, Verbrennung
Lagerung: In verschlossenen Behältern
Abschnitt IX – VERSCHIEDENE INFORMATIONEN
Datum der Erstellung: November 1999
Vorbereitet durch: Office of Laboratory Security, PHAC
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