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Corporate Blog: Kurze Zusammenfassung

Ein Corporate Blog ist ein Blog, der von einem Unternehmen von einem oder mehreren seiner Mitarbeiter betrieben wird. Seine Grundfunktionalität unterscheidet sich nicht wesentlich von „normalen“ Blogs: Die für den Blog verantwortliche Person erstellt Inhalte und veröffentlicht sie, und die Nutzer haben in der Regel die Möglichkeit, Beiträge zu bewerten und zu kommentieren. Der Zweck eines Corporate Blogs ist jedoch in der Regel ein ganz anderer. Während privat tätige Blogger in der Regel Themen wählen, die sie interessieren und mit denen sie sehr vertraut sind, dient ein Corporate Blog zumindest in den meisten Fällen als Marketinginstrument. Obwohl sich Corporate Blogs in dieser Hinsicht ähneln, sind die gewählten Themen und Ziele doch sehr unterschiedlich. Dennoch sollen die von einem Unternehmen veröffentlichten Inhalte in der Regel eine bestimmte Zielgruppe ansprechen und deren Interesse für das Unternehmen wecken.

Detailzusammenfassung

Corporate Blogs wurden nicht lange nach den ersten privaten Blogs in die Praxis umgesetzt. Vor allem in den USA sind sie ein beliebtes Instrument für das Online-Marketing.

Der große Vorteil eines Corporate Blogs ist der persönliche Kontakt zwischen dem Blogger und den Lesern des Blogs. Auf einer offiziellen Unternehmenswebseite präsentiert sich das Unternehmen in der Regel seriös und ernsthaft – schließlich ist die Seite ihr Aushängeschild im Internet. Neben Kunden besuchen vielleicht auch potenzielle Geschäftspartner oder Investoren die Seite, so dass ein informeller oder allzu familiärer Ton eher fehl am Platz wäre.

Mit einem Corporate Blog kann sich das Unternehmen jedoch von seiner „menschlichen“ Seite zeigen, indem es Beiträge von Mitarbeitern einbezieht, die zum Beispiel ihre Arbeitsaufgaben beschreiben. Soziales Engagement, nachhaltiges Wirtschaften und innerbetriebliche Weiterbildung sind weitere beliebte Themen für Corporate Blogs, die zudem einen viel direkteren Bezug zur Zielgruppe ermöglichen.

Darüber hinaus kann ein Corporate Blog als eine Art „Prüfstand“ genutzt werden. Gibt es beispielsweise heikle Themen, mit denen sich das Unternehmen auseinandersetzen muss und die eine negative PR-Wirkung haben könnten, kann das Unternehmen darüber vorab bloggen. Und da nur ein Mitarbeiter – oder nur eine Handvoll – für den Blog verantwortlich ist, kann der Inhalt leicht als die Meinung dieser Mitarbeiter positioniert werden, wenn die beabsichtigte Wirkung nicht eintritt. Wenn der Inhalt jedoch die Zielgruppe überzeugen kann, kann das Unternehmen die Verantwortung für den Blog-Inhalt leicht übernehmen oder anerkennen.

Diese Methode wird auch häufig angewandt, wenn ein Unternehmen zum ersten Mal einen Corporate Blog für das Marketing und die Kommunikation mit seinen Kunden nutzen möchte. Da die Wirkung und Effektivität der Inhalte kaum absehbar ist, bloggen die Mitarbeiter eher als Privatpersonen, die zwar Artikel zu unternehmensrelevanten Themen veröffentlichen, aber nicht offiziell im Namen des Unternehmens. So kann das Unternehmen gefahrlos mit dieser noch recht neuen Kommunikationsform experimentieren und beurteilen, ob ein angemessenes Verhältnis zwischen dem erforderlichen Aufwand und dem Nutzen der Ergebnisse besteht.

Dieser experimentelle Aspekt ist besonders wichtig, weil der Aufbau eines effektiven Blogs Zeit erfordert. Während Social-Media-Seiten wie Facebook in der Regel sehr schnell Follower anziehen, muss sich ein Corporate Blog erst etablieren, bevor es eine größere Anzahl von Personen anziehen kann, die die Beiträge lesen.

Ein Corporate Blog bietet auch erhebliches Potenzial. So verschafft er dem Unternehmen eine dynamische Internetpräsenz, und dank der personalisierten Kommunikation lassen sich Meinungsmacher leichter überzeugen, die dann die Blog-Inhalte verbreiten und die Wirkung um ein Vielfaches steigern. Mit hochwertigen Inhalten kann sich ein Unternehmen auch als Autorität in einem bestimmten Bereich etablieren und so zum Meinungsführer werden und die Markenbekanntheit steigern. Ein Blog kann auch ein sehr hilfreiches Instrument im Kampf um gut qualifizierte Mitarbeiter sein. Wenn Mitglieder der Zielgruppe, z.B. Maschinenbaustudenten, über den Blog frühzeitig mit dem Unternehmen in Verbindung gebracht werden, fällt es später leichter, Mitarbeiter zu finden, weil das Unternehmen durch den bereits geknüpften persönlichen Kontakt als attraktiver Arbeitgeber erscheint.

Unterschiedliche Varianten des Corporate Blogs

Bislang haben wir den Begriff „Corporate Blog“ verwendet – das ist jedoch etwas irreführend, denn wie bei anderen Blogs gibt es auch für Unternehmensblogs kein definiertes Format oder Ziel. Obwohl die meisten Unternehmen mit ihren Internet-Blogs ähnliche Absichten verfolgen, gibt es doch eine ganze Reihe von Varianten des Corporate Blogs. Dazu gehören:

  • Service Blog: Bei dieser Art von Blog stellt das Unternehmen seinen Kunden zusätzliche Informationen zu seinen Produkten zur Verfügung. Das können zum Beispiel Rezepte eines Lebensmittelherstellers sein oder Tipps für Handwerker von einem Baustoffspezialisten.
  • Kampagnen-Blog: Dieser Blog wird meist für einen bestimmten Zeitraum betrieben und soll bestimmte Werbekampagnen unterstützen. Mögliche Themen sind unter anderem weiterführende Informationen zum Produkt, Hinweise auf soziales Engagement bei der Herstellung oder die Vorstellung hochmoderner Produktionsmethoden.
  • Themenblog: Diese Variante ist sehr breit gefächert und hat nur eine Einschränkung – der Blog muss auf einen bestimmten Themenbereich ausgerichtet sein. Ein Themen-Blog eignet sich besonders gut, um das Unternehmen als Experte in einem bestimmten Bereich zu etablieren und so die Meinungsbildung zu beeinflussen.
  • Customer Relationship Blog: Dieser Blog dient dazu, eine Community aufzubauen, die sich in gewissem Maße mit dem Unternehmen identifiziert und dadurch eine besondere Beziehung zu ihm hat. Dies kann z.B. sehr hilfreich sein, um Online-Produktbewertungen durchzuführen.

Vergleich von Corporate Blogs mit Social Media

Im Vergleich zu Facebook und anderen Social-Media-Seiten empfinden viele Unternehmen Blogs als eher umständlich und kostspielig. Ein Unternehmensblog bietet jedoch einige Vorteile gegenüber Facebook und ähnlichen Plattformen. Einer der wichtigsten Faktoren, der für den Blog spricht, ist die Kontrolle über seine Inhalte. Als Betreiber von Social-Media-Kanälen haben Außenstehende wie Facebook keinen Einfluss auf die Gestaltung, das Themenspektrum oder die Sichtbarkeit der Beiträge in einem Corporate Blog. Hier entscheidet allein das Unternehmen, welche Themen präsentiert werden, wie Kunden angesprochen werden und wie Beiträge veröffentlicht werden.

Außerdem haben Blogbeiträge eine ganz andere Art von Glaubwürdigkeit und Relevanz als Artikel auf Social Media Seiten. Was heute auf Facebook steht, haben viele Nutzer morgen schon wieder vergessen. Bei einem Blog sorgen die intime Atmosphäre und ein über Jahre hinweg sorgfältig aufgebauter Ruf dafür, dass viele Leser die Inhalte automatisch für zuverlässiger und aussagekräftiger halten. Das macht Blogs natürlich auch für Marketing- und PR-Zwecke attraktiv und effektiv.

Fazit

Ein Corporate Blog kann ein sehr effektives Online-Marketinginstrument sein. Es erfordert jedoch mehr Aufwand als die Erstellung eines Auftritts auf einer Social-Media-Seite, und es dauert auch länger, bis Ergebnisse erzielt werden. Richtig betrieben, hat ein Corporate Blog das Potenzial, Kunden über einen langen Zeitraum sehr eng an das Unternehmen zu binden. Darüber hinaus kann ein Corporate Blog durch qualitativ hochwertige Beiträge dazu beitragen, die Rolle eines Unternehmens als maßgeblicher Experte und Meinungsbildner innerhalb seiner Branche zu etablieren. Daher eignen sich Corporate Blogs besonders für Unternehmen, die eine langfristige Marketingstrategie planen.

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