Auf der Suche nach einem tieferen Verständnis der posttraumatischen Belastungsstörung (PTSD) sind Theorien zur Ätiologie aus praktisch allen theoretischen Richtungen entstanden. Viele von ihnen bieten einen nützlichen Rahmen für das Verständnis bestimmter Facetten der Störung. Nach derzeitigem Kenntnisstand muss ein Modell jedoch umfassend genug sein, um die Symptomkonstellation, die die Störung ausmacht, den unterschiedlichen Schweregrad der Symptome, das Vorhandensein einer PTBS bei einigen Personen, die ein ähnliches Trauma erlebt haben, bei anderen jedoch nicht, sowie aktuelle empirische Forschungsergebnisse zu diesen Faktoren zu berücksichtigen. In diesem Beitrag werden ätiologische Modelle der PTBS überprüft und ein neues Modell vorgeschlagen, das auf einer neueren Konzeptualisierung des Prozesses und der Ursprünge von Angst und Panik beruht. Dieses Modell berücksichtigt die Rolle von biologischen und psychologischen Anfälligkeiten, negativen Lebensereignissen, Alarmen (Angstreaktionen), Kontrollwahrnehmungen, sozialer Unterstützung und Bewältigungsstrategien. Es werden empirische Forschungsergebnisse vorgestellt, die die Einbeziehung dieser Komponenten unterstützen. Schließlich werden ätiologische und phänomenologische Ähnlichkeiten zwischen Angststörungen, insbesondere der Panikstörung und der PTBS, erörtert.