- Wie man einatmet
- Ausatmen
- Die goldenen Regeln des Pranayama
- 1. Atme ein, wenn du die Vorderseite des Körpers öffnest.
- 2. Ausatmen und dabei die Vorderseite des Körpers zusammendrücken.
- 3. Wenn der Atem nach dem Einatmen angehalten wird, bewege dich nicht.
- 4. Bewege dich während des Anhaltens des Atems nur, wenn es auf eine Ausatmung folgt.
- 5. Atme tief und mühelos.
Wie man einatmet
Die Einatmung ist der aktive Prozess des Atemzyklus, der durch die Bewegungen des Zwerchfells und der Zwischenrippenmuskeln angetrieben wird. Wenn Luft in die Lungen gesaugt wird, senkt sich das Zwerchfell und die äußeren Zwischenrippenmuskeln ziehen sich zusammen, wodurch sich die Rippen und das Brustbein anheben. Die Brusthöhle weitet sich, der Druck in der Lunge nimmt ab, und Luft strömt ein.
Beim Einatmen dehnt sich der vordere Körper aus, und die Bewegung der Zwischenrippenmuskeln öffnet den Brustkorb nach oben und außen. Wenn sich das Zwerchfell nach unten bewegt, drückt es den Inhalt des Bauches zusammen, und der Bauch dehnt sich nach außen aus.
Ausatmen
Das Ausatmen ist der passive Vorgang des Atemzyklus. Beim Ausatmen entspannen sich das Zwerchfell und die Atemmuskulatur. Das elastische Gewebe der Lunge, das beim Einatmen gedehnt wurde, zieht sich plötzlich zurück, der Druck in der Lunge steigt, und die Luft wird aus der Lunge gedrückt. Anders als bei der Einatmung bewegt sich der vordere Teil des Körpers bei der Ausatmung nach innen und neigt dazu, in sich zusammenzufallen.
Die Atmung verändert die Form des Körpers ebenso wie die Bewegung. Asanas öffnen Brustkorb und Bauch entweder oder drücken sie zusammen. Gleichzeitig beeinflusst die Form des Körpers die Bewegung und den Atem. Da Atem und Bewegung auf natürliche Weise miteinander verbunden sind, müssen sie im Yoga auf intelligente Weise miteinander verbunden werden. Eine korrekte yogische Atmung unterstützt die Asana-Bewegung und vertieft deren Wirkung. Falsche Atmung hingegen hemmt die Bewegung und wirkt sich negativ auf den Körper aus.
Die goldenen Regeln des Pranayama
Diese fünf Richtlinien sollten bei allen Yogapraktiken angewendet werden.
1. Atme ein, wenn du die Vorderseite des Körpers öffnest.
Wie erklärt, dehnt die Einatmung den Brustkorb und den Bauch aus. Um die Einatmung intelligent mit der Bewegung zu verbinden, sollten alle Asanas, die den vorderen Körper öffnen, mit einer Einatmung geübt werden. Dazu gehören Rückbeugen, das Heben des Kopfes und das Heben der Arme.
Die Kobra-Pose ist ein gutes Beispiel für diese Verbindung. Wenn man sich in der Kobra-Pose vom Boden löst, hebt sich der Kopf, der Brustkorb weitet sich, und der Bauch bewegt sich nach unten. Diese Bewegung wird also durch die Einatmung unterstützt.
2. Ausatmen und dabei die Vorderseite des Körpers zusammendrücken.
Vorwärtsbeugende Bewegungen neigen dazu, die Vorderseite des Körpers zusammenzudrücken. In der sitzenden Vorwärtsbeuge zum Beispiel wird der Rücken gestreckt und die Vorderseite des Körpers zusammengezogen. Diese Bewegung und alle Vorwärtsbeugen sollten daher mit einer Ausatmung praktiziert werden. Drehungen und Seitenbeugen, die die Ausdehnung von Brust und Bauch einschränken, sollten ebenfalls mit der Ausatmung geübt werden.
Wenn Sie einatmen, während Sie in eine Vorwärtsbeuge, Drehung oder Seitenbeuge kommen, würden Sie Ihre Brust und Ihren Bauch mit dem Atem ausdehnen, sie aber mit der Bewegung zusammenpressen. Dieser Widerspruch würde sich negativ auf den Körper auswirken.
3. Wenn der Atem nach dem Einatmen angehalten wird, bewege dich nicht.
Einatmungen haben einen maximalen Punkt, aber ihre Wirkung kann verlängert werden, indem man den Atem danach kurz anhält. Diese Technik wird manchmal im Yoga angewandt.
Am Ende einer Einatmung sind Brustkorb und Bauch vollständig gedehnt. Der Körper wird sich natürlich jeder weiteren Bewegung widersetzen. Halte daher den Atem nach dem Einatmen nur an, wenn du eine Asana hältst, und nicht, wenn du dich bewegst.
4. Bewege dich während des Anhaltens des Atems nur, wenn es auf eine Ausatmung folgt.
Auch die Wirkung einer Ausatmung kann verlängert werden, wenn der Atem kurzzeitig angehalten wird. Da Lunge und Bauch nach dem Ausatmen entspannt sind, ist der Körper nicht so widerstandsfähig gegen Bewegungen. Vorwärtsbeugende Bewegungen sind an diesem Punkt des Atemzyklus sicher zu praktizieren.
5. Atme tief und mühelos.
Dies ist die goldenste der goldenen Regeln des Yoga für die Atmung. Der Atem sollte bei allen Bewegungen als Leitfaden dienen. In dem Moment, in dem der Atem angestrengt oder gestört wird, ist der Körper zu weit getrieben worden. Das Ziel jeder Asana ist es, sich vollkommen wohl zu fühlen und zu entspannen; sich mit tiefen, mühelosen Atemzügen zu bewegen und zu halten. Nur dann kann man den Nutzen aus einer Asana ziehen. Wenn der Körper unter Anspannung steht und der Atem beeinträchtigt wird, ist der Zweck der Asana verfehlt – und es ist kein Yoga mehr. Lassen Sie sich immer vom Atem leiten.
Egal, um welche Asana es sich handelt, diese fünf goldenen Regeln der Atmung gelten immer.
Die richtige Yoga-Atmung kann für die allgemeine Gesundheit äußerst vorteilhaft sein und ist aus praktischen und intuitiven Gründen mit jeder Haltung verbunden. Die Schüler sollten mit Sorgfalt und Liebe zum Detail an die Yoga-Atemübungen herangeführt werden.