Die eitrige Entzündung der Schambeinfuge ist eine seltene Erkrankung, die die Symphyse und die parasymphysealen Anteile der Schambeinknochen betrifft. Sie tritt in der Regel bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem auf und wird am häufigsten durch Staphylococcus aureus verursacht. Die konservative Behandlung basiert auf der langfristigen Verabreichung von Antibiotika und hat sich, wie berichtet, bei etwa 50 % der Patienten als wirksam erwiesen. Die Autoren behandelten fünf Patienten mit einer spät diagnostizierten eitrigen Infektion der Schambeinfuge, bei denen die antibiotische Therapie durch einen chirurgischen Eingriff ergänzt werden musste. Drei Patienten, die sich einer Operation mit Entfernung des infizierten nekrotischen Gewebes unterzogen, heilten schnell und gut ab. Bei einem Patienten war wegen rezidivierender Eiterbildung ein wiederholter chirurgischer Eingriff erforderlich; schließlich klang die Infektion ab. Eine Patientin wurde nur konservativ behandelt, da sie eine chirurgische Behandlung ablehnte. Infolgedessen entwickelte sich eine Schambeindiastase und sie litt unter anhaltenden Beckenschmerzen. Ein Jahr nach der Behandlung wurde ihr Zustand durch eine Beckenfraktur nach einem Sturz kompliziert. Die Patientin lehnte eine Operation erneut ab. Die Entwicklung einer Nonunion und das Fortschreiten der Beschwerden veranlassten sie jedoch, einer chirurgischen Behandlung zuzustimmen; die Fixierung der Nonunion hatte ein zufriedenstellendes Ergebnis. In der Literatur wird die Infektion im Bereich der Symphyse unter verschiedenen Bezeichnungen geführt. Eine – nach Ansicht der Autoren unzutreffende – ist „Arthritis“ (septische Arthritis der Schambeinfuge; septische Arthritis der Schambeinfuge; infektiöse Arthrose des Schambeins). Ein weiterer Begriff ist „Osteomyelitis“ (akute Schambein-Osteomyelitis; Schambein-Osteomyelitis; Osteomyelitis des Schambeins; Osteomyelitis pubis; Osteomyelitis der Schambeinfuge; Osteomyelitis der Symphysis pubis). Aus keiner der Bezeichnungen geht eindeutig hervor, ob es sich um eine primäre Infektion der Symphyse oder des parasymphysealen Knochens handelt. Eine Kombination des Begriffs „Osteitis“ mit „infektiös“ (infektiöse Osteitis pubis) ist ein Versuch, die eitrige Symphysitis pubis von der Osteitis pubis zu unterscheiden. Die Autoren ergänzten sowohl den tschechischen als auch den englischen Titel dieser Arbeit mit der lateinischen Bezeichnung symphysis pubis purulenta. Die Möglichkeit der Verwendung eines neuen Namens, wie z. B. „Pubosymphysitis“, in Analogie zur „Spondylodiszitis“ kann ebenfalls diskutiert werden. Am praktikabelsten scheint jedoch die Verwendung der einfachen Bezeichnungen „Infektion der Symphysen“ oder „Infektion der Schambeinfuge“ zu sein. Auf der Grundlage der Erfahrungen mit der Behandlung von fünf Patienten mit einer Infektion der Schambeinfuge schlagen die Autoren vor, dass die Spätphase mit Abszessbildung oder eitrigem Ausfluss operativ behandelt werden sollte. Diese Behandlung hat gute klinische Ergebnisse, obwohl sie durch die langsame Heilung der Weichteile um die Symphyse und die Instabilität des vorderen Beckensegments mit ihren Folgeerscheinungen kompliziert sein kann. Schlüsselwörter: Infektion der Symphyse, Infektion der Schambeinfuge, septische Arthritis der Schambeinfuge, Schambeinosteomyelitis.
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