Die Entwicklung eines Knötchens an der Injektionsstelle ist eine bekannte, aber seltene Nebenwirkung nach einer Impfung (AEFI). Knötchen sind definiert als das Vorhandensein eines tastbaren, festen, diskreten oder gut abgegrenzten Weichteilknotens an der Impfstelle ohne Hitze, Erythem (Rötung) oder Anzeichen eines Abszesses.
Knötchen können nach jedem Impfstoff auftreten. Sie treten normalerweise in den Tagen oder Wochen nach der Impfung auf und werden am häufigsten nach Impfungen im Säuglings- oder Kindesalter gemeldet. Ein Knötchen kann über Wochen und manchmal Monate bestehen bleiben. Sie sind in der Regel asymptomatisch, können aber empfindlich sein und/oder jucken. Die Eltern berichten oft, dass sie sich wie ein erbsengroßer Klumpen unter der Haut anfühlen. Sie verschwinden in der Regel spontan, ohne dass eine Behandlung oder Untersuchung erforderlich ist.
Die Ursachen für die Entstehung von Knötchen sind unklar, jedoch wurden Impfstoffbestandteile (z. B. Aluminium), lokale Entzündungsreaktionen oder immunvermittelte Reaktionen als mögliche Faktoren in Betracht gezogen.
Sehr selten kann ein Knötchen persistieren und für den Impfling symptomatisch werden (siehe seltene oder persistierende subkutane Knötchen weiter unten).
Implikationen und Überlegungen für künftige Impfungen
Es wird empfohlen, dass künftige Impfungen weiterhin gemäß dem Impfplan verabreicht werden. Die Anamnese oder das Vorhandensein eines Knötchens ist keine Kontraindikation für künftige Impfungen.
Sorgen Sie für eine korrekte Verabreichung des Impfstoffs sowohl bei intramuskulären als auch bei subkutanen Impfungen. Eine tiefe intramuskuläre (IM) Injektion für IM-Impfstoffe sollte in Betracht gezogen werden, um das Risiko eines möglichen Wiederauftretens eines Knötchens zu minimieren. Wenn möglich, sollte die Impfung an der Stelle eines bestehenden Knötchens vermieden werden.
Seltene oder persistierende subkutane Knötchen
Einige Knötchen können symptomatisch werden und über Monate oder sogar Jahre bestehen und werden als persistierende subkutane Knötchen bezeichnet. Pruritus (Juckreiz) ist das beunruhigendste Symptom, das Eltern dazu veranlasst, einen Arzt aufzusuchen. Anhaltender Juckreiz kann das Erscheinungsbild der Haut verändern und zu Exkoriation, Haarwachstum und Pigmentveränderungen führen. Verstärkter Juckreiz und eine Veränderung der Größe des Knötchens wurden berichtet, wenn sich ein Kind mit einer Virusinfektion unwohl fühlt oder sogar nach nachfolgenden Impfungen, die an einer anderen anatomischen Stelle verabreicht wurden.
Behandlung von persistierenden subkutanen Knötchen
Ein konservativer Behandlungsansatz wird empfohlen und dient in der Regel der symptomatischen Linderung des Juckreizes. Jegliche Behandlung muss nach einer ärztlichen Untersuchung erfolgen und kann topische Kortikosteroide oder Verbände zum Schutz des Bereichs vor starkem Kratzen umfassen. Eine Überweisung an eine spezialisierte Impfklinik sollte für eine fachärztliche Beratung in Betracht gezogen werden.
Alle AEFI sollten dem Impfstoffsicherheitsdienst in Ihrem Bundesland gemeldet werden. In Victoria können Meldungen an SAEFVIC online über saefvic.org.au oder telefonisch unter 1300 882 924 (Option 1) während der Geschäftszeiten gemacht werden.
Ressourcen
- Rothstein. E, et al Nodule at injection site as an adverse event following immunization: case definition and guidelines for data collection, analysis and presentation, Vaccine 2004 (22): 575-585
- Silcock, R. et al Subcutaneous nodules following immunization in children; in Victoria, Australia from 2007 to 2016, Vaccine 2020 (38): 3169-3177
- Silcock, R. et al Subkutane Knötchen: ein wichtiges unerwünschtes Ereignis nach einer Impfung, Expert Review of Vaccines 2019 (18): 405-410
- Bergfors, E. Lundmark, K. Kronander, U. Ein Kind mit einem langjährigen, stark juckenden subkutanen Knötchen am Oberschenkel: eine ungewöhnliche (?) Reaktion auf häufig verwendete Impfstoffe, BMJ Case Reports 2013:bcr2012007779
Autoren: Mel Addison (SAEFVIC Research Nurse, Murdoch Children’s Research Institute), Rachael McGuire (SAEFVIC Research Nurse, Murdoch Children’s Research Institute) und Georgina Lewis (Clinical Manager, SAEFVIC, Murdoch Children’s Research Institute)
Datum: September 2020
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