Lease Accounting ist ein wichtiger Teil der Rechnungslegung, da er sich je nach Endnutzer unterscheidet. Ein Leasingnehmer und ein Leasinggeber bilanzieren die Leasingverträge unterschiedlich. Der Leasinggeber ist der Eigentümer des Wirtschaftsguts, und der Leasingnehmer nutzt das geleaste Wirtschaftsgut durch regelmäßige Zahlungen an den Leasinggeber. Die unterschiedliche Bilanzierung und der unterschiedliche Ausweis des Leasingverhältnisses haben unterschiedliche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse und Kennzahlen.
- Definition des Leasingverhältnisses
- Klassifizierung von Leasingverhältnissen
- Bilanzierung von Finanzierungsleasing durch den Leasingnehmer
- Bilanzierung von Operating-Leasingverhältnissen durch den Leasingnehmer
- Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf den Jahresabschluss des Leasingnehmers
- Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf die Finanzkennzahlen des Leasingnehmers
- Buchführung von Finanzierungsleasing durch den Leasinggeber
- Bilanzierung von Operating-Leasingverhältnissen durch den Leasinggeber
- Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf den Abschluss des Leasinggebers
Definition des Leasingverhältnisses
Ein Leasingverhältnis ist eine rechtliche Vereinbarung, durch die der Eigentümer eines bestimmten Vermögenswerts (Leasinggeber) einer zweiten Partei (Leasingnehmer) die Nutzung des Vermögenswerts für einen bestimmten Zeitraum gegen periodische Zahlungen an den Leasinggeber gestattet. Diese regelmäßigen Zahlungen werden als Leasingraten bezeichnet. Ein Operating-Leasingverhältnis ist einer Anlagenmiete sehr ähnlich. Es überlässt dem Leasingnehmer die Nutzung des Leasingobjekts für einen bestimmten Zeitraum, der im Allgemeinen kürzer ist als die Nutzungsdauer des Objekts. Es wird meist für das Leasing von Ausrüstungsgegenständen für kurze Zeiträume verwendet. Ein Finanzierungsleasing ist dem Kauf eines Vermögenswerts durch Fremdfinanzierung sehr ähnlich. Es ermöglicht dem Leasingnehmer, ein Wirtschaftsgut mit Hilfe einer direkten Finanzierung durch den Leasinggeber zu besitzen. Der Leasingnehmer hat die Möglichkeit, am Ende der Laufzeit des Leasingverhältnisses dauerhafter Eigentümer des Vermögenswerts zu sein.
Klassifizierung von Leasingverhältnissen
Sowohl die IFRS als auch die US-GAAP haben unterschiedliche Kriterien für die Klassifizierung eines Leasingverhältnisses als Finanzierungs- oder Operating-Leasingverhältnis:
- IFRS: Wenn dem Leasingnehmer alle mit dem Eigentum verbundenen Risiken und Chancen zustehen, wird das Leasingverhältnis als Finanzierungsleasing kategorisiert. Der Leasingnehmer muss die Leasingverbindlichkeit und den geleasten Vermögenswert in der Bilanz ausweisen. Ein Leasingverhältnis, das die oben genannten Kriterien nicht erfüllt, wird als Operating-Leasingverhältnis eingestuft.
- U.S. GAAP: Ein Leasingverhältnis wird als Finanzierungsleasing eingestuft, wenn es auch nur eine der folgenden vier Voraussetzungen erfüllt:
- Wenn der Leasingnehmer am Ende des Leasingverhältnisses Eigentümer des Leasinggegenstandes wird.
- Wenn das Leasingverhältnis es dem Leasingnehmer ermöglicht, denselben Leasinggegenstand in Zukunft zu einem Preis zu erwerben, der unter dem Marktwert des Gegenstandes liegt.
- Wenn die Laufzeit des Leasingverhältnisses 75 % oder mehr der Nutzungsdauer des Leasinggegenstandes beträgt.
- Wenn der Barwert der Leasingzahlungen 90 % oder mehr des beizulegenden Zeitwertes des Gegenstandes beträgt.
Bilanzierung und Berichterstattung beim Leasingnehmer
Ein Leasingnehmer nutzt den Leasinggegenstand und leistet regelmäßige Zahlungen an den Leasinggeber. Die Bilanzierung und Berichterstattung der verschiedenen Leasingverhältnisse erfolgt wie folgt:
Bilanzierung von Finanzierungsleasing durch den Leasingnehmer
Das Finanzierungsleasing wird vom Leasingnehmer in den verschiedenen Abschlüssen wie folgt ausgewiesen:
- Bilanz: Es werden sowohl der Leasinggegenstand als auch die Leasingverbindlichkeit (Passiva) ausgewiesen. Der ausgewiesene Wert ist der niedrigere Wert aus dem Barwert der künftigen Leasingzahlungen oder dem Marktwert des Leasinggegenstandes.
- Gewinn- und Verlustrechnung: Ausgewiesen wird der Zinsaufwand für die Leasingverbindlichkeit. Er wird auf die Leasingverbindlichkeit zu Beginn unter Verwendung des im Leasingvertrag implizierten Zinssatzes berechnet. In der Regel wird der niedrigere Zinssatz aus dem Sollzinssatz des Leasingnehmers und dem impliziten Zinssatz des Leasinggebers verwendet. Wenn der geleaste Vermögenswert abschreibungsfähig ist, wird wie bei jedem anderen Vermögenswert auch ein Abschreibungsaufwand ausgewiesen.
- Kapitalflussrechnung: Nach U.S.-GAAP wird die Zinskomponente der Leasingrate als operativer Mittelabfluss ausgewiesen. Die Tilgungskomponente, die die Leasingverbindlichkeit reduziert, wird als Mittelabfluss aus Finanzierungstätigkeit ausgewiesen. Nach IFRS kann der Zinsaufwand entweder als operativer Mittelabfluss oder als Finanzierung ausgewiesen werden.
Bilanzierung von Operating-Leasingverhältnissen durch den Leasingnehmer
Das Operating-Leasingverhältnis wird vom Leasingnehmer wie folgt in verschiedenen Abschlüssen ausgewiesen:
- Bilanz: Es wird weder ein Vermögenswert noch eine Verbindlichkeit ausgewiesen.
- Gewinn- und Verlustrechnung: Die Miete des Vermögenswerts wird als Aufwand verbucht, was der Leasingzahlung entspricht.
- Kapitalflussrechnung: Die gesamte Leasingzahlung oder der Mietaufwand wird als betrieblicher Mittelabfluss ausgewiesen.
Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf den Jahresabschluss des Leasingnehmers
Der Unterschied in der Bilanzierung von Finanzierungs- und Operating-Leasingverhältnissen wirkt sich auf die verschiedenen Elemente des Jahresabschlusses wie folgt aus:
- Vermögenswerte, Verbindlichkeiten, der Jahresüberschuss in späteren Jahren, das Betriebsergebnis (EBIT) und der Cashflow aus der Geschäftstätigkeit sind beim Finanzierungsleasing höher als beim Operating-Leasing.
- Das Nettoeinkommen in den Anfangsjahren und der Cashflow aus der Finanzierung sind beim Finanzierungsleasing niedriger als beim Operating-Leasing.
- Das Gesamteinkommen und der Gesamt-Cashflow bleiben jedoch bei beiden Leasingverhältnissen gleich.
Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf die Finanzkennzahlen des Leasingnehmers
Wie die Jahresabschlüsse werden auch die Finanzkennzahlen von den verschiedenen Leasingverträgen beeinflusst:
- Die Umlaufquote, das Betriebskapital, die Umschlagshäufigkeit der Aktiva, die Umschlagshäufigkeit des Anlagevermögens, die Gesamtkapitalrendite in den ersten Jahren und die Eigenkapitalrendite in den ersten Jahren sind beim Finanzierungsleasing niedriger.
- Vermögensrendite in späteren Jahren, Eigenkapitalrendite in späteren Jahren, Verschuldungsgrad und Verschuldungsgrad sind beim Finanzierungsleasing höher.
Buchführung und Berichterstattung durch den Leasinggeber
Buchführung von Finanzierungsleasing durch den Leasinggeber
Für den Leasinggeber gibt es nach US-GAAP zwei Arten von Finanzierungsleasing. Ist der Barwert aller Leasingzahlungen gleich dem Buchwert des Leasinggegenstandes, so spricht man von einem direkten Finanzierungsleasing. Ist der Barwert der Leasingzahlungen höher als der Buchwert des Leasinggegenstandes, spricht man von einem umsatzabhängigen Leasing. Diese beiden Arten des Finanzierungsleasings werden vom Leasinggeber in den verschiedenen Abschlüssen wie folgt ausgewiesen:
- Bilanz: Ausgewiesen wird die Leasing-Forderung. Der Wert ergibt sich aus dem Barwert der zukünftigen Leasingzahlungen. Außerdem wird das Vermögen um den Buchwert des Leasinggegenstandes vermindert.
- Gewinn- und Verlustrechnung: Es wird der Zinsertrag ausgewiesen. Er wird auf die Leasingforderung zu Beginn mit dem Zinssatz aus dem Leasingvertrag berechnet.
- Kapitalflussrechnung: Die Zinskomponente der Leasingeinnahmen wird als operativer Mittelzufluss und die Tilgungskomponente der Zahlung als investiver Mittelzufluss ausgewiesen.
Bilanzierung von Operating-Leasingverhältnissen durch den Leasinggeber
Das Operating-Leasingverhältnis wird vom Leasinggeber wie folgt in verschiedenen Jahresabschlüssen ausgewiesen:
- Bilanz: Der Leasinggegenstand wird wie immer ausgewiesen.
- Gewinn- und Verlustrechnung: Die Zinserträge werden ausgewiesen, ebenso die Abschreibungen auf den Vermögenswert.
- Kapitalflussrechnung: Die periodischen Leasingzahlungen werden als operativer Mittelzufluss kategorisiert.
Auswirkungen der Leasingbilanzierung auf den Abschluss des Leasinggebers
Der Abschluss des Leasinggebers wird durch die Unterschiede zwischen den beiden Leasingverträgen auf folgende Weise beeinflusst:
- Die Leasingeinnahmen und der gesamte Cashflow sind bei beiden Leasingverträgen ähnlich.
- Die Erträge in den ersten Jahren sind beim Finanzierungsleasing höher als beim Operating-Leasing.
- Die Erträge in den späteren Jahren sind beim Finanzierungsleasing niedriger als beim Operating-Leasing.
- Der operative Cashflow ist beim Finanzierungsleasing niedriger als beim Operating-Leasing.
- Die Höhe der Steuern in den ersten Jahren ist beim Finanzierungsleasing höher als beim Operating-Leasing.
Fazit: Die Bilanzierung und der Ausweis eines Leasingverhältnisses unterscheiden sich aus der Sicht eines Leasinggebers und eines Leasingnehmers. Sie unterscheiden sich auch je nach Art des Leasingverhältnisses – Finance oder Operating. Daher ist es unerlässlich, dass das Leasing ordnungsgemäß kategorisiert und ausgewiesen wird, da es zahlreiche Auswirkungen auf die Jahresabschlüsse und Finanzkennzahlen hat.1