Er mag der berühmteste Mann sein, der je gelebt hat, aber über sein Leben ist erstaunlich wenig bekannt.
An diesem Sonntag (1. April) feiern mehr als 2 Milliarden Christen die Auferstehung Jesu Christi von den Toten. Obwohl es keine wissenschaftliche Möglichkeit gibt, herauszufinden, ob dieses übernatürliche Ereignis, das den Kern des Christentums ausmacht, wirklich stattgefunden hat, haben Historiker einige Fakten über sein Leben herausgefunden.
Von seiner Geburt bis zu seiner Hinrichtung durch die Römer, hier sind acht Fakten über den historischen Jesus.
1. Seine Geburt … in einer Krippe?
Die meisten Historiker glauben, dass Jesus ein echter Mensch war. Um den Wahrheitsgehalt biblischer Behauptungen zu prüfen, vergleichen Historiker üblicherweise die christlichen Berichte über das Leben Jesu mit den historischen Aufzeichnungen der Römer und Juden, insbesondere der Historiker Flavius Josephus und Cornelius Tacitus.
Und obwohl eine Krippe bei der Geburt eine wichtige Rolle gespielt haben mag oder auch nicht, sind sich die Gelehrten einig, dass Jesus zwischen 2 und 7 v. Chr. in einem kleinen Dorf namens Nazareth in Galiläa als Mitglied der Bauernklasse geboren wurde. Historiker bestätigen auch, dass Josef, der Vater Jesu, Zimmermann war, was bedeutet, dass Jesus ebenfalls diesen Beruf ergriffen hat.
2. Eine mystische Taufe
Einer der Schlüsselmomente im Neuen Testament ist die Taufe Jesu in der Wüste durch einen radikalen Mystiker namens Johannes der Täufer. Die meisten Historiker glauben, dass dieses Ereignis stattfand und dass Jesus eine Art Vision erlebte, die ihn dazu veranlasste, zu predigen. Im Neuen Testament beschreibt Markus 1:10 (The New American Bible, Revised Edition), dass Jesus sah, wie „der Himmel zerrissen wurde und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam“. Danach wird Jesus 40 Tage lang in der Wüste von Satan versucht, heißt es weiter.
Der jüdische Historiker Josephus erwähnt die mystischen Aktivitäten von Johannes dem Täufer sowie seine Hinrichtung durch König Herodes.
3. wie sah Jesus aus?
Diese biblischen Schriften erwähnen jedoch sehr wenig darüber, wie Jesus ausgesehen haben könnte, außer vielleicht die Kleidung, die er und seine Jünger trugen, berichtete Live Science zuvor. In jüngerer Zeit hat Joan Taylor, Professorin für Christliche Ursprünge und Judentum des Zweiten Tempels am King’s College London, eine umfangreiche Studie über archäologische Hinweise und Texte zum Aussehen der Juden in Ägypten zur Zeit Jesu durchgeführt. Ihre Forschungen deuten darauf hin, dass Jesus durchschnittlich (für die damalige Zeit) 1,7 Meter groß gewesen sein könnte, mit einem möglicherweise kurzen Schopf schwarzen Haares, olivbrauner Haut und braunen Augen. All dies basiert darauf, wie der durchschnittliche Jude in Ägypten und Judäa ausgesehen haben könnte. Taylor sagte, dass einige Aspekte des Gesichts von Jesus – wie z. B. ob er Narben hatte und wie sein Mund und seine Wangen aussahen – nur vermutet werden können, wie Live Science bereits berichtete. Sie fügte hinzu, dass sie darauf wette, dass Jesus wahrscheinlich nicht „gutaussehend“ war, wie einige ihn beschrieben haben.
4. Reformer
Nach seiner Vision begann Jesus zu predigen, dass die Erde in ein „Reich Gottes“ verwandelt werden könne. Jesu Reformbotschaft war tief in der jüdischen Tradition verwurzelt, und er verstand sich wahrscheinlich nie als Schöpfer einer neuen Religion – er reformierte nur die, in die er hineingeboren wurde, sagen die Gelehrten.
4. Ein weiser Lehrer
Josephus erwähnt Jesus nicht nur an einer Stelle, er beschreibt ihn auch als einen weisen Mann und Lehrer. (Die Passage ist umstritten, weil viele Historiker glauben, dass ein christlicher Autor später Sätze wie „Er war der Messias“ in den Text einfügte, was einige Gelehrte dazu veranlasst, die Echtheit der gesamten Passage anzuzweifeln.) Die meisten Historiker sind sich jedoch einig, dass Jesus in Galiläa und Judäa als Lehrer und Heiler angesehen wurde.
5. Zeitpunkt der Kreuzigung Jesu
Einige Quellen erwähnen die Kreuzigung Jesu durch den römischen Präfekten Pontius Pilatus. In den christlichen Evangelien heißt es, dass sich der Himmel nach der Kreuzigung stundenlang verdunkelte, was von den Historikern entweder als Wunder oder als Vorzeichen für kommende dunkle Zeiten angesehen wurde. Mit Hilfe der Astronomie haben spätere Historiker diese Erwähnung genutzt, um den Tod Christi genau zu bestimmen. Einige bringen die Kreuzigung mit einer totalen Sonnenfinsternis von einer Minute und 59 Sekunden in Verbindung, die im Jahr 29 n. Chr. stattfand, während andere sagen, dass eine zweite totale Sonnenfinsternis im Jahr 33 n. Chr., die die Sonne für vier Minuten und sechs Sekunden blockierte, den Tod Jesu markierte. (C.E. steht für „Common Era“ oder „Christian Era“ und ist eine alternative Bezeichnung für „anno Domini“ oder „A.D.“)
Der Tod durch Kreuzigung war eine der grausamsten Todesarten, die die Römer verhängten, und war in der Regel Sklaven und Menschen vorbehalten, die die römische Autorität in Frage stellten.
7. Wo wurde Jesus begraben?
Was den Ort betrifft, an dem Jesus begraben wurde, so glauben die Gläubigen, dass sein Körper nach der Kreuzigung im heutigen Jerusalem bestattet wurde. Die dortige Grabeskirche umfasst einen Schrein, in dem sich das Grab Jesu befinden soll. Der Legende nach war es die Mutter von Kaiser Konstantin, Helena, die das Grab im Jahr 345 n. Chr. entdeckte. Niemand weiß, ob die sterblichen Überreste Jesu in diesem Grab verborgen sind, aber als es 2016 zum ersten Mal seit Jahrhunderten wieder geöffnet wurde, untersuchten Wissenschaftler, wann es das letzte Mal das Licht der Welt erblickte. Sie verwendeten eine lichtbasierte Methode, die ergab, dass der Quarz im Kalkstein des Grabes zuletzt im Jahr 345 n. Chr. dem Licht ausgesetzt war, was die Annahme stützt, dass der Schrein während der Herrschaft Konstantins des Großen errichtet wurde. Diese Tests datieren das Grab auf 1.700 Jahre, also etwa 300 Jahre nach dem Tod Jesu, wie Live Science bereits berichtete.
8. Historische Reliquien
Der historische Wahrheitsgehalt verschiedener physischer Reliquien, wie z.B. die Kreuzigungsnägel und die Dornenkrone, die Jesus am Kreuz trug, ist historisch und wissenschaftlich deutlich weniger abgesichert. Die meisten wissenschaftlichen Studien legen nahe, dass diese Reliquien lange nach Jesu Tod entstanden sind. Die berühmteste Reliquie Jesu, das Grabtuch von Turin, könnte jedoch auf einer solideren Grundlage stehen: Während einige Teile des Grabtuchs auf das Jahr 1260 n. Chr. datiert werden, deuten andere Analysen darauf hin, dass das Grabtuch etwa so alt ist wie Jesus. Seitdem sind Beweise aufgetaucht, die darauf hindeuten, dass das sogenannte Evangelium der Frau Jesu höchstwahrscheinlich eine Fälschung ist.
Anmerkung der Redaktion: Dieser Artikel wurde erstmals 2013 veröffentlicht und 2018 mit neuen Entdeckungen und Fortschritten in relevanten Forschungsprojekten aktualisiert.
Originalartikel auf Live Science.
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