von Chiara Atik
Ich habe nie eine Zigarette geraucht, nicht einmal einen Zug. Vielleicht habe ich deshalb mein Leben damit verbracht, sowohl meine rauchenden als auch meine nichtrauchenden Freunde zu beobachten und eine Liste zu führen, welche Seite ein besseres Leben zu haben scheint. Ich frage mich, ob ich zur Zigarette greifen würde, wenn das Rauchen nicht gesundheitsschädlich wäre. Es gibt Vor- und Nachteile.
Pro: Cool aussehen. Es spielt keine Rolle, was man dir in der Schule beigebracht hat: Rauchen ist cool. Wenn es nicht so wäre, würde es niemand tun, vor allem nicht, nachdem er Debbie gesehen hat.
Gegenargument: Im Winter draußen zu stehen, kalt und zitternd, zusammengekauert über einer Zigarette, nur um zu rauchen.
Pro: Eine gute Ausrede zu haben, um einem langweiligen Gespräch auf einer Party zu entgehen. (
Gegenargument: 11 Dollar für eine Schachtel ausgeben zu müssen, selbst wenn man pleite ist.
Gegenargument: Der eine Freund, der die Tatsache verleugnet, dass er raucht, und deshalb nie eine eigene Schachtel kauft, aber immer nach einer Zigarette fragt, wenn du deine herausnimmst, und du gibst sie ihm natürlich immer, aber insgeheim ärgert es dich.
Pro: Immer etwas mit den Händen zu tun zu haben.
Pro: Wenn man als Nichtraucher gefragt wird: „Ich gehe eine Zigarette rauchen, kommst du mit?“, dann ist es sehr unangenehm, 10 Minuten draußen zu stehen und sich zu umarmen, während die andere Person raucht. Wenn du rauchst, kannst du mitmachen, anstatt nur dazustehen, zuzuschauen und darauf zu warten, dass du wieder reingehst.
Gegenargument: Das Wort „rauchen“ als Pluralnomen wird unweigerlich Teil deines Lebens.
Pro: Das perfekte Requisit, wenn du mal tragisch, aber sexy wirken willst. (Was du, ehrlich gesagt, vielleicht ein bisschen öfter versuchen solltest.)
Pro: Zigaretten zu rauchen hat keine unmittelbaren Nebenwirkungen. Du kannst 10 Zigaretten auf einer Party rauchen und trotzdem nach Hause fahren.
Contra: Zigaretten zu rauchen hat keine unmittelbaren Nebenwirkungen. Du kannst 10 Zigaretten auf einer Party rauchen und immer noch dein unbeholfenes, leicht gelangweiltes Ich sein.
Contra: Der Geruch, der sich in deinem Atem und auf deiner Kleidung bemerkbar macht, lässt alle um dich herum sofort wissen, dass du gerade geraucht hast. (Niemand kann an deiner Kleidung riechen und dir vorwerfen, du hättest nur eine Cola Light getrunken.)
Gegenargument: Lippenstift auf Zigarettenstummeln. (Schlimmer als Lippenstift auf Kaffeetassen?)
Pro: Wenn du in einer Nachbarschaft abhängst, die viel cooler ist als du, und jeder trägt Ärmel mit Tattoos, und du trägst Ärmel eines Ann Taylor Loft Etuikleides (ein tragischer Fehler, wie du jetzt feststellst). Dein Freund ist spät dran und du bist dir nicht sicher, ob du in der richtigen Bar bist, also schlenderst du einfach so herum. Und es ist klar (für Sie und, so stellen Sie sich vor, für jeden, an dem Sie vorbeikommen), dass Sie diese unbekannten Straßen auf und ab gehen, ohne einen wirklichen Platz zu haben. Und du denkst: Wenn ich nur eine Zigarette hätte! Dann würdest du nicht panisch und verunsichert umherwandern, sondern du würdest rauchen. Du hättest ein Ziel.
Pro: Raucher können während des Arbeitstages eine Million Pausen machen, in denen sie nach draußen gehen und rauchen, telefonieren oder spazieren gehen können. Nichtraucher können nicht sagen: „Ich gehe kurz raus, um meinem Freund eine SMS zu schreiben, ich bin gleich zurück.“
Gegenargument: Die meisten Raucher wollen irgendwann aufhören. Es wäre also nur ein weiterer Punkt auf einer ewigen To-Do-Liste, die über ihrem Kopf hängt, wie „Einen Roman schreiben, Spanisch lernen und The Wire sehen.“
Gegenseite: Schwangerschaft und Transatlantikflüge müssen für Raucher wirklich ätzend sein.
Pro: Jemanden in einer Bar anzusprechen ist schwer. Jemanden außerhalb der Bar anzusprechen, indem man ihn um Feuer bittet, ist einfach.
Con: Falten um die Lippen, weil man sie in Falten legt.
Pro: Wenn du jemals in deinem Leben daran denkst, Berlin zu besuchen, solltest du jetzt anfangen zu rauchen.
Con: Nikotinflecken an den Fingern, oder die Angst davor.
Pro: Raucher scheinen sich alle verfolgt zu fühlen: Das schweißt sie in einem elitären Club zusammen, der nur Mitgliedern vorbehalten ist. Nichtraucher dürfen sich nicht hinter den samtenen „Raucherzonen“-Seilen verstecken.
Gegenargument: Raucher zu sein und sich gleichzeitig um die Umwelt zu kümmern, bedeutet, sich zu bücken, um seine Zigarettenstummel vom Boden aufzuheben und sie in einem Taschentuch in der Handtasche mit sich herumzutragen, bis man einen geeigneten Abfallbehälter findet.
Pro: Etwas, das man tun kann, während man auf der Feuerleiter sitzt und auf die Stadt hinausschaut (wenn man die Akkorde von „Moon River“ nicht kennt).
Kontra: Man greift nach seiner Packung und stellt fest, dass man die letzte geraucht hat und erst morgen wieder welche besorgen kann. Mit dieser Nachricht ins Bett gehen zu müssen.
Pro: Eine Ausrede, um fünf Minuten am Stück zu entspannen, sich zurückzulehnen, nichts zu tun.
Kontra: Eklige Zähne.
Zusammenfassend
Pros: 14
Cons: 14
Urteil: Nicht schlüssig. Vielleicht braucht es ein weiteres Jahrzehnt der Beobachtung, nur um sicher zu sein.
Vorher: Der Facebook-Reinheitstest.
Chiara Atik wird nie rauchen, aber sollte sie das?