In der Elektronik und der Theorie der Kontrollsysteme ist die Schleifenverstärkung die Summe der Verstärkung, ausgedrückt als Verhältnis oder in Dezibel, um eine Rückkopplungsschleife herum. Rückkopplungsschleifen sind in der Elektronik in Verstärkern und Oszillatoren weit verbreitet und werden allgemeiner in elektronischen und nichtelektronischen industriellen Steuerungssystemen zur Steuerung von Industrieanlagen und -geräten verwendet. Das Konzept wird auch in der Biologie verwendet. In einer Rückkopplungsschleife wird der Ausgang eines Geräts, eines Prozesses oder einer Anlage abgetastet und zur Änderung des Eingangs verwendet, um den Ausgang besser zu steuern. Die Schleifenverstärkung und das damit verbundene Konzept der Schleifenphasenverschiebung bestimmen das Verhalten des Geräts und insbesondere, ob der Ausgang stabil oder instabil ist, was zu Schwingungen führen kann. Die Bedeutung der Schleifenverstärkung als Parameter zur Charakterisierung elektronischer Verstärker mit Rückkopplung wurde erstmals 1921 von Heinrich Barkhausen erkannt und in den 1930er Jahren von Hendrik Wade Bode und Harry Nyquist in den Bell Labs weiterentwickelt.
Rechts ist ein Blockdiagramm eines elektronischen Verstärkers mit negativer Rückkopplung dargestellt. Das Eingangssignal wird an den Verstärker mit offener Verstärkung A angelegt und verstärkt. Der Ausgang des Verstärkers wird einem Rückkopplungsnetzwerk mit der Verstärkung β zugeführt und vom Eingang des Verstärkers subtrahiert. Die Schleifenverstärkung wird berechnet, indem man sich vorstellt, dass die Rückkopplungsschleife an einem bestimmten Punkt unterbrochen ist, und die Nettoverstärkung berechnet, wenn ein Signal angelegt wird. In dem gezeigten Diagramm ist die Schleifenverstärkung das Produkt aus den Verstärkungen des Verstärkers und des Rückkopplungsnetzwerks, -Aβ. Das Minuszeichen bedeutet, dass das Rückkopplungssignal vom Eingangssignal abgezogen wird.
Die Verstärkungen A und β, und damit die Schleifenverstärkung, variieren im Allgemeinen mit der Frequenz des Eingangssignals und werden daher gewöhnlich als Funktionen der Kreisfrequenz ω in Radiant pro Sekunde ausgedrückt. Sie wird oft als Diagramm mit der horizontalen Achse Frequenz ω und der vertikalen Achse Verstärkung dargestellt. Bei Verstärkern ist die Schleifenverstärkung die Differenz zwischen der Verstärkungskurve im offenen Regelkreis und der Verstärkungskurve im geschlossenen Regelkreis (eigentlich die 1/β-Kurve) auf einer dB-Skala.