Der Zweck von Kies auf einem Flachdach

Auf vielen gewerblichen Gebäuden mit Flachdach (geringer Neigung) sieht man häufig Kies auf dem Dach. Haben Sie sich jemals gefragt, warum Bauunternehmer Kies auf Flachdächern anbringen?

Kies wird auf Flachdächern aus zwei Gründen verwendet:

  • um die darunter liegende Schicht von Dachmaterialien zu schützen, wie es bei Aufbaudächern (BUR) der Fall ist.
  • um das Dachmaterial zu beschweren oder zu sichern, wie es bei einlagigen Flachdächern der Fall ist.

Es gibt verschiedene Arten und Gewichte von Kies, die für diese Zwecke auf Flachdächern verwendet werden.

Kies zum Schutz von Aufbaudächern

Ein Aufbaudach (BUR), manchmal auch Teer-Kies-Dach genannt, ist eine bewährte Art von Flachdach. Hier werden abwechselnde Schichten von Dachpappe (in der Regel Glasfaser) und heiß aufgetragenem Asphalt kombiniert, um ein langlebiges Dachsystem zu schaffen.

Auf die abschließende Asphaltschicht wird eine Schicht aus Kies oder kleinen Steinen aufgebracht, um das Dach vor den Elementen zu schützen, einschließlich ultravioletter Strahlen (UV) und Hagel. Der Kies wird in die oberste Asphaltschicht (die so genannte Flutschicht) eingebettet, wodurch der Kies an Ort und Stelle bleibt. (Quelle: American Society of Home Inspectors.)

Die witterungsbeständige Kiesschicht verleiht der Dachoberfläche eine längere Lebensdauer und hilft, Risse zu verhindern, Blasenbildung und Degradation, die im Laufe der Zeit zu Undichtigkeiten oder anderen Materialfehlern führen könnten.

Auch wenn der Asphalt das Dach abdichtet (was bei Flachdächern sehr wichtig ist), bietet der Kies eine wichtige, lebensverlängernde Zusatzschicht. Auch wenn die oberste Schicht gemeinhin als „Kies“ bezeichnet wird, handelt es sich dabei in der Regel um eine Art von Zuschlagstoff (z. B. Erbsenkies, Schlacke oder Mineralgranulat). (Quelle: Everybody Needs a Roof.)

BUR-Zuschlagstoffe sind in der Regel erbsengroß, etwa einen Viertelzoll dick und werden verwendet, um die Oberflächenbrandklasse A gemäß den verbindlichen Anforderungen von ASTM E108, UL790 oder CAN/ULC S107M zu erreichen. (Quellen: Absolute Roof Solutions, WATERPROOF! Magazine.)

Zusätzliche Vorteile von BUR-Flachdachkies

  • Da der Kies Wärme hält und abgibt, kann die Kiesschicht auf einem BUR-Flachdach sowohl die Wasserverdunstung fördern als auch die Wärme von der darunter liegenden Dachkonstruktion fernhalten.
  • Der Kies bietet eine bessere Griffigkeit für den Fußgängerverkehr bei der Durchführung von Wartungs- oder Reparaturarbeiten.
  • Der Kies wirkt auch als Schutzmaßnahme, um zu verhindern, dass natürlicher Schmutz (wie z. B. Laub) in Richtung der Abflüsse des Flachdachs fließt und diese verstopft, sondern hält sie an Ort und Stelle fest.

Modifizierte Bitumendächer sind eine Mischung aus Asphalt und Gummi mit einer Kiesschicht, die bei der Herstellung in die oberste Materialschicht eingebettet wird, um UV-Schutz zu bieten. Eine zusätzliche Kiesschicht auf dem Dach ist nicht erforderlich. (Quelle: Roofing Contractors Association of British Columbia.)

Kies auf einem Ballastdachsystem

Ballast ist eine andere Art von Kies, der auf einlagige Dachsysteme aufgebracht wird. Obwohl der Hauptzweck des Ballasts darin besteht, die Dachmaterialien zu beschweren, bietet er auch ähnliche Schutzvorteile wie oben beschrieben.

Ballast wird üblicherweise bei Dächern verwendet, die aus alternativen Teer- und Kiesdächern bestehen, einschließlich einlagiger Flachdächer aus Ethylen-Propylen-Dien-Monomer (EPDM), Polyvinylchlorid (PVC) und thermoplastischem Polyolefin (TPO).

Einschichtige Bedachungsmaterialien sind weder selbstklebend noch in irgendeiner Weise miteinander versiegelt. Da nichts die Abdichtungsbahn mit den darunter liegenden Dachmaterialien verbindet, wird Ballast benötigt, um das Dach vor starkem Wind zu schützen.

Ballast unterscheidet sich von BUR-Schutzkies. Ballaststeine sind in der Regel ein bis zwei Zoll dick und werden großzügiger aufgetragen als bei einem Aufbaudach. Die schwereren Steine bieten einen erheblichen Schutz gegen Windböen. (Quelle: Roofing Southwest.)

Ein Auflastsystem trägt dazu bei, die Kosten für die Anwendung von Dachsystemen zu senken, da die Installation weniger Zeit in Anspruch nimmt, da die Schichten nicht miteinander versiegelt werden müssen. Flachdächer mit Auflast sind eine beliebte Wahl, vor allem für gewerbliche Gebäude.

Zusätzliche Vorteile von Auflast auf einem Flachdach

  • Der Kies in einem Dach mit Auflast hilft, Wärme zu absorbieren, verhindert, dass die Sonne die darunter liegenden Dachmaterialien aufheizt und macht das Dach energieeffizienter. (Quellen: WATERPROOF! Magazine und Roofing Southwest.)
  • Obwohl einlagige Dächer von Natur aus sonnenschützende Eigenschaften haben, bietet Ballast einen zusätzlichen Schutz vor UV-Strahlen.
  • Ballast schützt auch vor Hagel und vor Begehung bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten.
  • Da die Schottersteine „lose verlegt“ und nicht in eine Teerschicht (Asphalt) eingebettet sind, lässt sich der Kies bei Reparatur- oder Wartungsarbeiten leicht bewegen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.