Das Leistenband wird oft fälschlicherweise als Ligamentum fallopianum oder Poupart-Band bezeichnet. Der Arzt Poupart stellte bekanntlich fest, dass dieses besondere Band für die Struktur des Unterleibs wesentlich ist, vor allem für Patienten mit Leistenbrüchen. Aus diesem Grund wird das Band oft mit Poupart in Verbindung gebracht.
Dieses oft falsch benannte Band bildet ein Band, das von der vorderen oberen Darmbeinwirbelsäule (am mittleren Rand jeder Seite des Beckens) bis zum Schambeinbereich der Wirbelsäule (dem untersten Teil des Beckens) verläuft. Das Leistenband schützt das sich ständig bewegende Gewebe im Rumpf und in den unteren Extremitäten des Körpers. Zusammen mit dem Musculus adductor longus und dem Musculus sartorius bildet dieses Band das Femurdreieck im menschlichen Oberschenkel.
Das Leistenband befindet sich am unteren Ende des Leistenkanals, einem Durchgang in der Bauchdecke, durch den bei Männern der Samenstrang und bei Frauen das runde Band verläuft. In diesem Bereich können Hernien entstehen.
Hernien entstehen, wenn sich Weichgewebe durch ein Loch oder eine Schwachstelle in dem Bereich, in dem es sich befindet, drückt. Leistenbrüche sind die häufigste Art von Hernien und treten bei Männern viel häufiger auf als bei Frauen. Es gibt zwei Arten von Leistenbrüchen: direkte und indirekte Leistenbrüche. Direkte Hernien sind die Folge einer Schwachstelle im Leistenkanal. Indirekte Hernien entstehen durch einen natürlichen Defekt im inneren Leistenring, dem Bereich, durch den die Hoden eines Mannes vor der Geburt herabsteigen.
Männer haben eine 27-prozentige Chance, im Laufe ihres Lebens einen Leistenbruch zu erleiden. Nicht alle Leistenbrüche sind gefährlich oder schmerzhaft, aber sie verschwinden nicht von selbst. Hernien werden operativ behoben, und die Bänder im Leistenbereich des Bauches bieten bei Hernienoperationen eine wichtige Stütze.