Sarkasmus ist in Organisationen allgegenwärtig. Trotz seiner weiten Verbreitung wissen wir erstaunlich wenig über die kognitiven Erfahrungen von Sarkastikern und -empfängern oder deren Verhaltensauswirkungen. In der aktuellen Studie wird ein neuartiges theoretisches Modell vorgeschlagen und getestet, demzufolge sowohl die Konstruktion als auch die Interpretation von Sarkasmus zu größerer Kreativität führen, weil sie abstraktes Denken aktivieren. In den Studien 1 und 2 wurde festgestellt, dass sowohl Sarkasmusausdrücker als auch -empfänger über mehr Konflikte berichteten, aber auch eine erhöhte Kreativität nach einer simulierten sarkastischen Konversation oder nach dem Erinnern an einen sarkastischen Austausch zeigten. Studie 3 zeigte, dass die Auswirkung von Sarkasmus auf die Kreativität beider Parteien durch abstraktes Denken vermittelt wurde und für verschiedene Formen von Sarkasmus gilt. Studie 4 schließlich ergab, dass die Kreativität der Teilnehmer zunahm, wenn sie einer vertrauten Person gegenüber Sarkasmus äußerten oder von ihr Sarkasmus erhielten, nicht aber der Konflikt. Wir diskutieren Sarkasmus als zweischneidiges Schwert: Trotz seiner konfliktauslösenden Funktion kann er auch ein Katalysator für Kreativität sein.

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