Hintergrund: Die konventionelle Methode zur Behandlung von gebündelten mammographischen Mikroverkalkungen in der Brust, wenn deren Ätiologie unklar ist, besteht darin, entweder eine kurzfristige mammographische Überprüfung durchzuführen oder den abnormen Bereich chirurgisch zu entfernen und ihn zur histologischen Untersuchung vorzulegen. Die stereotaktische Weitnadelbiopsie (Kernbiopsie) von Mikroverkalkungen ist eine geeignete Alternative zur chirurgischen Biopsie, und die Erfahrungen mit dieser Technik bilden die Grundlage für die vorliegende Studie.
Methoden: Die perkutane Kernbiopsie wurde in der Wesley-Brustklinik von November 1992 bis Oktober 1995 in 297 Fällen zur Beurteilung von Verkalkungshäufungen eingesetzt. Das Verfahren wird unter örtlicher Betäubung als ambulanter Eingriff unter Verwendung eines stereotaktischen Aufsatzes an einem Standard-Mammographiegerät durchgeführt.
Ergebnisse: In 22 Fällen (7,4 %) wurde bei den Kernproben die Diagnose eines offenen Malignoms gestellt, und in allen diesen Fällen wurde das Malignom durch eine offene chirurgische Biopsie bestätigt. Bei weiteren sechs Frauen, bei denen die Kernbiopsie als „malignitätsverdächtig“ eingestuft wurde, bestätigte die offene chirurgische Biopsie bei drei Frauen die Malignität, bei zwei Frauen wurde ein lobuläres in situ Karzinom und bei einer Frau eine atypische duktale Hyperplasie festgestellt. In zwei Fällen wurde in der Kernprobe eine atypische duktale Hyperplasie festgestellt, was in diesen Fällen durch eine offene chirurgische Biopsie bestätigt wurde. In 265 Fällen (89 %) ergab die Histologie des Kerns das Erscheinungsbild von gutartigem Brustgewebe. Nur in sechs dieser Fälle wurde eine offene chirurgische Biopsie durchgeführt, aber in allen Fällen hat die Histologie einen gutartigen Prozess bestätigt. In den beiden verbleibenden Fällen wurde das Verfahren als technisch unbefriedigend angesehen, und es wurde eine offene chirurgische Biopsie empfohlen, da Zweifel am Aussehen der Mikroverkalkung bestanden. In beiden Fällen wurde Malignität nachgewiesen.
Schlussfolgerungen: Die Kernbiopsie von gebündelten mammographischen Mikroverkalkungen unklarer Ätiologie wird als zufriedenstellende und zuverlässige Alternative zur offenen chirurgischen Biopsie empfohlen. Sie ist weniger kostspielig, kann schnell durchgeführt werden, verursacht nur wenige Komplikationen und führt nicht zu einer nachfolgenden mammographischen Verzerrung.